Der erste und wichtigste Schritt bei der Erstellung einer Marketingstrategie ist die Definition der Zielgruppe. Bei einem Erstgespräch mit Neukunden lautet eine meiner ersten Fragen: "Kennst du deine Zielgruppe?" Die wenigsten können diese Frage konkret beantworten, aber sie ist absolut entscheidend. Nur wer weiss, wie sein "absoluter Wunschkunde" tickt, kann sich darauf einstellen und eine effiziente Strategie in Angriff nehmen.
Warum ist das so wichtig? Weil es schlussendlich um Geld geht, Geld das zielgerichtet für Werbemassnahmen eingesetzt werden soll und es wäre doch schade, wenn gerade bei kleineren Budgets die Moneten nutzlos eingesetzt werden.
Ich erlebe immer wieder, dass hochmotivierte Jungunternehmer die Auffassung vertreten, dass jeder Mensch seine Dienstleistungen und Produkte haben muss. Das ist sicher eine tolle Einstellung, die im Marketing aber leider massiv ins Geld geht und in den wenigsten Fällen erfolgversprechend ist. Jeder Mensch in der Schweiz würde bedeuten, dass wir diese auch erreichen müssten - also würden sich Medien wie TV, Radio, Nationale Zeitungen und Online-Werbung in der ganzen Schweiz anbieten... wenn nur das Budget nicht wäre. Viel einfacher ist es doch, seinen Wunschkunden zu definieren und ganz gezielt Medien zu suchen, welche genau diese Kundengruppe(n) anspricht. Im Fachjargon sprechen wir von einem minimalen Streuverlust, also von einem optimal eingesetzten Werbebudget. That's why you need to know your customers!
Hier ist eine Anleitung, wie du deine Zielgruppe definieren kannst:
1. Demografische Kriterien: Berücksichtige Alter, Geschlecht, Familienstand, Einkommen, Bildungsniveau und geografische Lage. Diese demografischen Merkmale helfen, deine potenziellen Kunden besser einzugrenzen.
2. Soziografische Kriterien: Betrachte die Lebensweise, Interessen, Hobbys, Werte und Einstellungen deiner Zielgruppe. Identifiziere gemeinsame Merkmale, die ihre Entscheidungen und Präferenzen beeinflussen könnten.
3. Verhaltensbezogene Kriterien: Analysiere das Verhalten deiner potenziellen Kunden, einschliesslich Kaufgewohnheiten, Nutzung bestimmter Produkte oder Dienstleistungen, Mediennutzung und Online-Aktivitäten. Dies hilft zu verstehen, wie du deine Zielgruppe am besten erreichen und ansprechen kannst.
4. Bedürfnisse und Probleme: Ermittele die Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen deiner Zielgruppe. Welche Probleme möchten sie gelöst haben und wie können deine Produkte oder Dienstleistungen dazu beitragen?
5. Marktforschung: Führe Umfragen, Interviews oder Fokusgruppen durch, um direktes Feedback von deinen bestehenden Kunden zu erhalten. Dies kann wertvolle Einblicke liefern und helfen, die Kaufentscheidungen besser zu verstehen.
6. Konkurrenzanalyse: Untersuche, wer deine Konkurrenten sind und welche Zielgruppe sie ansprechen. Identifiziere mögliche Lücken oder Nischen, die du gezielt ansprechen kannst.
7. Persona-Entwicklung: Erstelle aus all diesen Informationen eine oder mehrere detaillierte fiktive Personen - wir nennen sie "Personas". Das sind quasi deine absoluten Wunschkunde. Gib ihnen Namen, Alter, Beruf, Interessen und Herausforderungen, erstelle einen Steckbrief. Dadurch wird es einfacher, sich auf die Bedürfnisse und Wünsche deiner Zielgruppe zu konzentrieren.
Denk daran, dass deine Zielgruppendefinition sich verändern kann. Startups haben zu Beginn andere Zielgruppen, wie nach 3-5 Jahren. Sammle kontinuierlich Daten (zum Beispiel mit Google Analytics) evaluiere deine Marketingbemühungen und passe deine Zielgruppe bei Bedarf an. Je besser du deine Zielgruppe verstehst, desto gezielter und effektiver kannst du deine Marketingaktivitäten planen und umsetzen und dein Budget wird clever eingesetzt.
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